Wir legen die Strecke nach Georgien auf der Autobahn zurück. Hier an der Küste vom Schwarzen Meer gibt es einige Städte, die alle mehr oder weniger gut ausgebaut und belebt sind. Wir haben bei der Fahrt nach Girsun aber gesehen, dass schon nach einigen Kilometern weiter ins Landesinnere sich die Situation verändert.

Während wir packen, sind Dervish, Mustafa und Aysel dabei und wollen sichergehen, dass wir auch wirklich abfahren können. Wir sehen tatsächlich eine Träne rollen und als die drei sagen, dass wir ihnen wie eine Familie ans Herz gewachsen sind, meinen sie das genauso wie sie das sagen.

Zum Glück dauert der Hagel auf der Rückfahrt zu unserem Hotel nicht lange an. Wir fahren noch schnell tanken und Geld holen, denn morgen wollen wir weiterfahren und Vorbereitung ist ja bekanntlich alles. Als wir wieder nach Göreme kommen, habe ich aber erneut Probleme mich zurechtzufinden.

Die nächsten zwei Tage verbringen wir mit einer Anreise der besonderen Art. Es liegen knapp 650 Kilometer zwischen uns und dem nächsten Ziel. Wir verbringen also ausnahmsweise mal keine Zeit in Ruinen oder Sehenswürdigkeiten, sondern machen Strecke. Ok, das ist jedenfalls der Plan.

Wir sind nicht böse darüber, dass ein Großteil der Stadt Pergamon im Berliner Museum aufgebaut ist. Hier gibt es auch sehr viel zu sehen. Wir verbringen den ganzen Vormittag dort und setzen uns dann auf die Motorräder, um noch weiter Richtung Süden zu fahren.

Anja und ich verlassen durchgeknetet und abgeschrubbt Istanbul. Wir haben auf dem Rückweg zum Hafen die Metro benutzt und das war gleich viel angenehmer und schneller. Wir fühlen uns ein wenig wie ferngesteuert, denn die Eindrücke sind viel zu gewaltig für uns gewesen. Da ich schon eine ganze Zeit über faul war, nutze ich die Überfahrt, um an dem Blog zu schreiben und mich abzulenken, während Anja von den Nachwirkungen der Massage noch eine Runde schläft.

Unsere Tickets, die wir gestern gekauft haben, sind für 7:45 Uhr - das heißt, wir müssen zeitig aus dem Bett und, bis wir unsere restlichen Sachen noch im Heizungskeller des Hotels verräumt haben, sind wir schon recht spät dran. Zum Glück haben wir es nicht weit.

Wir sind am nächsten Tag guter Dinge, denn zum einen müssen wir nicht viel packen und zum anderen haben wir auf dem Bett überraschend gut geschlafen. Der Tag startet auch noch besser:

Es geht von Bulgarien nach Griechenland über einen Grenzübergang, der hoch in den Bergen liegt. Wir haben von dem Englischen Ranger erfahren, dass die Grenze von der Türkei nach Bulgarien durchaus geschlossen sein könnte.

Wir kommen jetzt mit Karte und Navigation hervorragend zurecht. Der erste Stopp des nächsten Tages ist ein Naturwunder, das laut den Schildern einzigartig auf der Welt ist. Es sind Säulen, die von einem Meer stammen, welches hier vor Millionen Jahren war. Was aber genau zu den Säulen geführt hat, bleibt bis heute ein Rätsel.